Persönliche Erfahrungen

Nur Langeweile auf dem Land? Kein frischer Wind in den Schulen?
Keinesfalls! Und wenn dem doch mal so sein sollte, dann bist du die richtige Person,
um das zu ändern!

Genau wie unsere Programmteilnehmenden – Max, Laura, Tobias und Christoph –, die die vielen Vorteile des Lebens und Lehrens außerhalb der Großstädte aufzeigen – günstiges Eigentum, Gestaltungsspielraum, das Gefühl des Gebraucht-werdens, schöne Natur und vieles mehr. Aber auch andere Lehramtsstudierende haben bereits während des Studiums tolle Erfahrungen im Praktikum an einer Schule in einer ländlichen Region sammeln können. Lest selbst!

Ein Tag an der Hans-Fallada-Schule (Tobias)

5:30 Uhr. Der Wecker in einer Wohnung in Bautzen klingelt. Schon Montag -es ist wieder ein Arbeitstag. Etwas müde schlüpfe ich aus dem Bett und mache mich fertig. Ich bin definitiv kein Morgenmensch. Mir war als Jugendlicher immer eines besonders wichtig: Ich wollte später einen Beruf haben, bei dem ich mich jeden Morgen zum Aufstehen motivieren kann. Und auch wenn ich natürlich gerne länger schlafen würde, habe ich dieses Ziel erreicht. In der Autofahrt nach Rietschen, immerhin 50km, habe ich stets Zeit für Hörbücher oder das neuste Album meiner Lieblingsmusiker:innen. Und für Ästhet:innen gibts auch schöne Landschaft links und rechts. 

In der Schule angekommen, werde ich auch herzlich empfangen und grüße natürlich ebenso herzlich zurück. „Guten Morgen Herr Wendebaum!“ oder auch „Schön dass du da bist!“
Wer bei uns schon morgens schlechte Laune hat, ist eigentlich selbst schuld. Ich kann dieses Gefühl auch nur schwer in Worte fassen. Das Schmunzeln, das milde Lächeln oder herzliche
Lachen zeigt mir jeden Tag aufs Neue, dass es WIRKLICH schön ist, dass ich da bin.

In der Morgenrunde, auch liebevoll „Morgenandacht“ genannt, besprechen wir im Kollegium die aktuellen Neuigkeiten. Welcher Schüler ist heute krank gemeldet? Welche Schülerin hat gerade Probleme? Und wer hat die Jungentoilette schon wieder so dreckig hinterlassen? Dieses kurze Gespräch dient auch als gemeinsamer Start und regelmäßige Absprache unter den Lehrkräften und Pädagogischen Fachkräften. Für intensivere Gespräche sind Konferenzen möglich.

Der Unterricht selbst läuft wie eigentlich überall sonst. Nun, vielleicht doch nicht ganz so. Wir unterrichten meist mit offenen Türen -dies ist ein Hilfsmechanismus für uns Pädagog:innen. Unsere Klientel an Schüler:innen ist durchaus auch aggressiv und daher ist es umso wichtiger Menschen um sich und in der Nähe zu haben, welche im Notfall helfen oder einspringen. Das ist ein Konzept, welches vielleicht auch andere Schulen von uns lernen können. Wenn es tatsächlich einmal ernst wird, dann haben wir unseren SOS- Raum, in welchem die Schüler:innen ihre angestaute Wut, die sie oftmals von Zuhause mitbringen, einmal richtig auslassen können. Dieser Raum bietet Matten, Boxhandschuhe und eine Mattenwand, um Verletzungsgefahr zu minimieren. Wer noch nie seine Wut an einer Mattenwand ausgelassen hat, der sollte das dringend nachholen. Sehr therapeutisch. ;-)

Unsere Schule hat nun eine vierzigjährige Tradition. Zumindest im Geiste, denn unser Schulhaus, sowie die Ausstattung sind wesentlich jünger. Auch schon vor Corona waren unsere Schulleitung und das Kollegium sehr um eine bessere technische Ausstattung bemüht. So haben wir aktuell vier interaktive Tafeln und in jedem Fachraum einen Beamer. Weitere interaktive Tafeln sind schon auf der Warteliste. Für die Kinder und Jugendlichen stehen fünfzig iPads mitsamt Stift bereit, welche bei ca. 90 Lernenden schon eine traumhafte Quote ist. Aber auch abseits der Technik sind wir mit einem eigenen Töpferofen, einem eigenen Steinofen und einer kleinen Boulderwand ziemlich gut ausgestattet. All das hat stets eine gute Beziehung zu unseren Schüler:innen zum Ziel, denn diese ist das höchste Gut an unserer Schule. Wer bei uns durch die Tür tritt, der oder die soll sich willkommen und sicher fühlen.
Wenn dann der Unterricht, ob normal oder besonders bewegt, dann vorbei ist, finden sich im Lehrerzimmer auch stets Kolleg:innen, mit denen man noch Gespräche führen kann. Seien es schöne Erlebnisse mit Klassen, Probleme mit einzelnen Schüler:innen, Fragen zu neuen Methoden oder auch Privates. So geerdet und zufrieden fühlt sich meine Heimfahrt sogar manch einen Tag etwas wehmütig an.

Und hier geht's zum Schulportrait.

Ina, Lehrerin (Bitte kurz warten, Video lädt)

Erfahrung einer Studentin, Grundschullehramt: 
"Ich hätte zum aktuellen Zeitpunkt ein Praktikum an der „Ernst-Schneller-Grundschule“ in Kirchberg  (bei Zwickau) gemacht. Leider konnte ich aufgrund der „Corona-Auszeit“ der Schulen nur eine Woche am Unterricht teilnehmen, aber diese eine Woche hat mich so begeistert, dass ich unbedingt wieder an diese Schule möchte. Sie hat neben einem tollen und netten Kollegium auch eine eigene Schwimmhalle und einen riesigen Pausenhof. Zusätzlich bekommt man durch die DaZ Klassen auch einen Einblick in die Arbeit mit Flüchtlingskindern. Tolle Schule, die man nur empfehlen kann!"

Studentin, Oberschullehramt:
Schonmal im Unterricht gesessen und durch nen vorbei fahrenden Traktor "gestört" worden? Nein? Dann ab zur Oberschule Schönfeld. Diese Schule hat es mir angetan. Das Kollegium ist einfach herzlich, das Lehrerzimmer ein Wohnzimmer für jeden Tratsch- wie das aufm Dorf so ist. Sowohl junge als auch reife Lehrer*innen ziehen hier an einem Strang. Das durfte ich sowohl im FSJ Pädagogik als auch in meinem Block A Praktikum erleben. Hier kennt jeder jeden und genau das macht das Unterrichten auf dem Land aus. Es braucht nämlich nicht die große Technik, sondern die fabelhafte Atmosphäre zwischen allen Beteiligten. Besonders in Erinnerung sind mir die Besuche der Zooschule Dresden geblieben. War einfach ne geile Zeit. Und ich denke, dass ich meine Traumschule darin gefunden habe."

Referendarin, Oberschule:
"Ich habe diesen März mein Referendariat an der Wilhelm-von-Polenz-Oberschule Cunewalde begonnen. Was soll ich sagen? Die Schule ist eine gemütliche Dorfschule mit kleinem Kollegium. Alle KollegInnen sind sehr nett, zuvorkommend und hilfsbereit. Freundschaftlicher Umgang ist alltäglich und Unterstützung selbstverständlich. Gerade in dieser Zeit, unterstützen mich vor allem meine Mentorinnen stark. Dank einer Sanierung im Jahr 2014 ist die Schule auf dem neuesten Stand und wird auch von den SchülerInnen sehr respektvoll behandelt. Es war immer mein Wunsch wieder in meine alte Heimat zurückzukehren und bin deshalb sehr froh diese fantastische Schule für mein Referendariat bekommen zu haben."

Studentin, Gymnasiallehramt:
"Ich habe eines meiner Praktika am Carl von Bach Gymnasium in Stolberg gemacht und hatte eine wirklich gute Zeit dort. Schon der erste Eindruck der Schule erinnerte mit dem schönen Altbau ein wenig an Hogwarts. Das gesamte Kollegium war extrem hilfsbereit und freute sich über alle Praktikanten und den Austausch mit ihnen."

Studentin, Lehramt Sonderpädagogik:
"Ich absolvierte meine SPS 4 an der Förderschule "Clemens Winkler" in Brand-Erbisdorf. Das Förderzentrum ist eine Schule für SchülerInnen mit Förderbedarf in der emotional-sozialen Entwicklung - also eine Förderschule für Erziehungshilfe.
Das Team leistet wunderbare Arbeit, ist sehr engagiert und stets hilfsbereit! Gemeinsam stemmen sie verschiedenste Projekte und gewannen sogar einen Preis für die Leseförderung an Schulen."

Max, Lehramt für Oberschule:

Studentin, Oberschullehramt:
"Ich habe 2017/18 mein FSJ an der Oberschule Mockrehna (Nordsachsen) gemacht. Habe dort super tolle Erfahrungen gesammelt und habe erste Eindrücke als Lehrerin gesammelt. Nach meinen FSJ habe ich dann das Studium in Leipzig begonnen und arbeite seitdem nebenbei an der Oberschule Mockrehna weiter. Gebe z.B. Mathe Förder und Deutsch Förder in den 5. und 6. Klassen,kann so gleich auch gelernte von der uni umsetzen oder aktuell gebe ich in den 10. Klassen Prüfungsvorbereitung Mathe, welche mir ihre Dankbarkeit auch jedes mal wiederspiegeln. Dies ist alles möglich dank der super Zusammenarbeit mit der Schulleitung und auch dem Kollegium die mir immer wieder wertvolle Tipps und Hilfestellungen geben, wie ich was vermitteln oder aufbauen kann. Ich fühle mich nicht wie eine Studentin die ein paar Stunden in die Schule kommt und unterrichtet, sondern zum Team der Oberschule schon dazugehörend.
Zu Beginn des Schuljahres habe ich auch mein 4 wöchiges Praktikum an der Schule absolviert und war auch von der Struktur und dem Engagement der Lehrkräfte gegenüber den Studenten positiv angetan. Mein Mentor und auch andere Kollegen*innen haben mir die Chance gegeben meine Fächer stundenweise zu unterrichten. Ich hoffe, dass ich mein nächstes Praktikum dort auch absolvieren kann."

Studentin, Grundschullehramt:
"Ich habe ein Freiwillig Soziales Jahr Pädagogik an der Grundschule Waldkirchen absolviert. Diese Grundschule liegt im schönen Erzgebirge & wird begleitet von ihrem Maskottchen ,Waldi‘. Dieser unterstützt die Schüler*innen beispielsweise beim Sporttag, letzten Schultag, Genial-Sozial-Tag, Woche der offenen Unternehmen, beim Singen des Schulliedes und gemeinsamem Musizieren etc. Besonders begeistert war ich außerdem von dem anliegenden Schulgarten, wo die Schüler*innen Verschiedenes anpflanzen, pflegen, ernten, kochen,... Es gibt noch so viel mehr zu erzählen."

Lisa, Studentin der Sonderpädagogik

"Die Seminare von Perspektive Land sind für mich immer eine willkommene Abwechslung zum Studium. Es werden Inhalte vorgestellt, über die im Studium nie gesprochen wird, die ich aber trotzdem für extrem wichtig im späteren Lehrer:innen-Alltag halte. ... ich weiß, dass mir mein Wissen über z.B. „Stottern und Schule“, „sexuelle Bildung“, „faire Sprache im Unterricht“, das „Erstellen von Lernvideos mit der Legetricktechnik“ etc. im Umgang mit meinen Lernenden im Schulalltag helfen wird. Durch die Veranstaltungen von Perspektive Land lerne ich viele verschiedene Ansprechpartner:innen, Anlaufstellen, Schulen und Lehrkräfte kennen und erfahre, an wen ich mich (auch später noch) mit Fragen wenden kann.

 

Mir gefällt, dass das Perspektive Land Team nach der Meinung der Teilnehmenden fragt und Themenvorschläge für neue Veranstaltungen umsetzt – Danke!"


Laura, Lehramt Oberschule:

Thomas-Tobias, Lehramt Sonderpädagogik:

Christoph, Lehramt für Oberschule:

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